Hetäre bringt eine Gabe

Bildteppich Hetäre bringt eine Gabe, 1962.
88 x 148 cm. Leinen auf Leinen.

Hetäre bringt eine Gabe

1962 wanderte ich zu Fuß von Sorrento nach Salerno, der ganzen Amalfi-Küste entlang. Von dort fuhr ich mit dem Zug nach Paestum, um einige Tage in den griechischen Tempeln zu verweilen, sie zu zeichnen und ein paar Fotos zu machen.

Beeindruckt von der streng mathematischen Bauart der Tempel verließ ich Paestum Richtung Reggio Calabria. Dort verbrachte ich Stunden im archäologischen Museum. Mir hatten es vor allem die weiblichen Terrakottabüsten, besonders aber die Tontäfelchen (Pinakes), die als Votivgaben beim Heiligtum der Persephone gefunden wurden, angetan. Die Kopfhaltung sowie die Haltung der Hände habe ich bewundert. So entstand der Teppich Hetäre bringt eine Gabe. Vielleicht war es nochmals ein Versuch, ins figürliche zurück zu kehren.
Gleichzeitig konnte ich meine erste Einzelausstellung im Strauhof in Zürich machen.

Der Teppich ist in freieren Strukturen des Klosterstichs, mit den feinen Leinengarnen, die die  Färberei für mich eingefärbt hat, gestickt. Natürlich wie immer auf dreifachen Untergrund, Leinen-Moulure-Steifleinen, damit die Stickerei Halt bekommt und sich nicht verzieht.

Das Werk befindet sich in Privatbesitz.